Eine Initiative zum Verfahren

Das Mauersägen – eine 100 jährige Tradition

Die Anfänge einer langen Tradition

Seit der Jahrhundertwende wird das Mauersägeverfahren erfolgreich durchgeführt. Dieses mechanischen Verfahren feiert nun schon seit 100 Jahren sehr große Erfolg.

Ein Beispiel: Aus einem Artikel der „Badische Heimat – Zeitschrift für Volkskunde, ländliche Wohlfahrtspflege, Heimat- und Denkmalschutz“ geht hervor, dass der Architekt Hans Kriner im Jahre 1910 den Auftrag bekam, in Überlingen am Bodensee das altehrwürdige Münster zu sanieren. Nach gründlicher Begutachtung stellt sich heraus, dass die Mauern des Münsters bzw. alle Gebäude in Überlingen aus dem weichen Molassesandstein erbaut worden.

Herr Kriner war sich bewusst, dass eine dauerhafte solide Isolierung zwischen allen Mauern- und Säulenelementen in horizontaler Ebene eingebaut werden musste. Dem Architekten war bekannt, dass es ein Patent für ein sinnvolles neues Verfahren von der Firma Stadler und Geyer aus München gab, um nachträglich Horizontalsperren einzubauen. Als Isolierung sollte ein Material eingesetzt werden, was dauerhaft den Kapillartransport unterbindet. Für damalige Verhältnisse kam nur Walzblei als dauerhafte Dichtung in Frage, als Schutz wurde eine 1mm starke Bleischicht zwischen zwei Asphaltpappschichten eingebettet.

Um die Horizontalisolierung fachgerecht einziehen zu können, kam das neuartige Mauersägeverfahren vom Stadler und Geyer zum Einsatz. Dazu wurde mit einer elektrischen Sägemaschine ein Schnitt über die gesamte Mauerwerksbreite mit einer Fugenstärke von 12–15mm Höhe durchgeführt. Die Gesamtfläche der Säulen und Mauern betrug in etwa 350qm, welche komplett durchtrennt worden, drei Mauersägemaschinen kamen zum Einsatz. Als Schnittwerkzeuge wurden Sägeblätter von 2–3m Länge hergestellt. Nachdem die Sägemaschinen auf Gleisen aufgestellt wurden, konnten die Sägeschnitte ausgeführt werden.

Schon nach einem Jahr waren deutliche Fortschritte in der Austrocknung der Mauern zu verzeichnen und auch nach fast 100 Jahren wurden keine weiteren Maßnahmen zu Trockenlegung benötigt. Mauern und Säulen sind heute noch trocken.

Fortschritte im Verfahren

Die Grundtechnologie hat sich bis heute nicht wesentlich verändert. Noch immer werden die Mauerfugen mit speziellen Sägen gefräst. Der größte Fortschritt erfolgte bei den Materialen, denn da stellten sich über die Jahre Schönheitsfehler fest. So setzen sich am Münster in Überlingen leichte Rostfähnchen an den Außenkanten ab.

Um den vorzubeugen werden heute hochwertige Kunststoffmaterialien – wie APS – als Ankerplatten verwendet, die sich durch eine hohe Druckfestigkeit auszeichnen und das Setzen des Mauerwerkes verhindern. Auch das Einbringen des Mörtels in den Fugenbereich wurde weitestgehend vereinfacht. Über Hilfstüllen – die immer die Hälfte der Mauerdicke betragen – wird der Mörtel mit speziellen Pumpen in die Fugen gepresst. Die aufwendige Holzverschalung aus früheren Tagen entfällt.

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